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Gymnocalycium horstii ssp. buenekeri (Braun + Hofacker 2002)

 

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Gymnocalycium buenekeri, Gymnocalycium denudatum var. pentacanthum, Gymnocalycium horstii var. buenekeri;

Heimat:

Südl. Brasilien; westl. Rio Grande do Sul; bei Sao Francisco de Assis auf steilen, mit Felsen durchsetzten Nordhängen abgeflachter Hügel zwischen Gräsern und unter Büschen in ca. 200m Höhe;

Wuchsform:

basal sprossend und so dichte Gruppen bildend; Körper meist matt (bläulich- oder dunkel- bis grau-)grün, (gedrückt-)kugelig bis leicht zylindrisch, mit meist 5 (selten 4-7) Rippen, diese abgerundet, (eher) wenig ausgeprägt und durch flache Querfurchen in Segmente unterteilt, diese oft mit flachen, abgerundeten Erhebungen im Bereich der oder (knapp) unterhalb der Areolen, bis 15cm hoch und bis 12cm im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen rund, anfangs dicht mit weißer bis hell gelblicher Wolle bedeckt (diese später dunkler und weniger werdend); mit 3-7 Randdornen, diese zunächst hellgelb, später hellbraun werdend, im Alter oft vergrauend, leicht gebogen, steif, leicht abstehend, bis ca. 3cm lang und (nahe der Basis) bis 1mm im Durchmesser; Mitteldorn(en) fehlend;

Blüte:

(hell) rosa bis pfirsich-rosa (teils mit dunklerem Mittelstreifen), zum Schlund hin dunkler, meist funktionell zweihäusig, scheitelnah, bis 6cm lang und bis 8cm im Durchmesser; die Blütezeit am Standort liegt im Dezember;

Frucht:

(bläulich-)grün bis blau-grau, eiförmig oder spindelförmig bis leicht zylindrisch, reif weich werdend und aufreißend (die Reifezeit beträgt bis zu 6 Monate), bis 6cm lang und bis 4cm im Durchmesser; Samen schwarz-braun bis schwarz, mützenförmig, die Oberfläche mit warzenartigen Erhebungen besetzt, ca. 1,5mm lang und ca. 1mm im Durchmesser; die ungewöhnlich große Frucht kann bis zu 250 Samen enthalten;

Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Unterart ist in Kultur weit verbreitet. Allerdings sind sich die Experten darüber uneins, ob es sich dabei wirklich um eine Unterart von Gymnocalycium horstii, oder doch um eine eigene Art handelt. So wurden die Pflanzen von Buining (in KuaS 9/1970) zunächst als "Gymnocalycium horstii var. buenekeri" beschrieben. Leider war diese Beschreibung ungültig, da Buining kein Typusexemplar bestimmt hatte. Acht Jahre später beschrieb Swales die Pflanzen schließlich (gültig) als eigenständige Art. Als Begründung hierfür führt er Unterschiede bei Farbe und Textur des Körpers (dunkelgrün statt frisch grün, matt statt glänzend), der Bedornung (etwas kräftiger), der Blütenfarbe (Rosatöne statt überwiegend weiß), der Früchte (grün, nicht bewachst und mit weniger Schuppen) und der Samen (die Oberfläche mit Vertiefungen statt ohne) an. Nach J. Pilbeam (1995) sprosst "Gymnocalycium buenekeri" zudem schon in jungen Jahren, während Gymnocalycium horstii erst im Alter sprosst. Allerdings weist A. Hofacker (in KuaS 2/1999) darauf hin, dass auch bei Gymnocalycium horstii Pflanzen mit matter Epidermis vorkommen, und dass die Bedornung nicht bei allen Pflanzen von "G. buenekeri" kräftiger ist, als bei Gymnocalycium horstii. Außerdem gilt die Blütenfarbe heute nicht mehr als bedeutsames Merkmal zur Unterscheidung von Arten. Somit bleiben lediglich die Unterschiede bei Früchten und Samen, sowie das ca. 200km weiter nordwestlich gelegene Verbreitungsgebiet. Ob diese Unterschiede den Status einer eigenständigen Art rechtfertigen, liegt im Ermessen des jeweiligen Autors. So führen J. Pilbeam (1995), N. Gerloff + D. Metzing (in KuaS 2/2002), E. F. Anderson (2005) und D. Metzing (2012) die Pflanzen als eigenständige Art, während sie D. Hunt (2006) und G. Charles (2009) (nach einem uns nicht vorliegenden Artikel von Braun + Hofacker aus dem Jahr 2002 - wobei A. Hofacker die Pflanzen drei Jahre zuvor (in KuaS 2/1999) ebenfalls noch als eigene Art führte) als Unterart von Gymnocalycium horstii behandeln. Gymnocalycium horstii ssp. buenekeri ist (wie auch ssp. horstii) teil der Untergattung Macrosemineum. Leider sind die Pflanzen am heimatlichen Standort stark gefährdet, da die wenigen Vorkommen durch illegales Aufsammeln stark dezimiert wurden. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Populationen nicht mehr regenerieren können, da die Zweihäusigkeit der Pflanzen dazu führt, dass nur selten Früchte gebildet werden. In Kultur ist die hier vorgestellte Unterart problemlos, wenn man beachtet, dass sie in den Sommermonaten lieber halbschattig steht. Zudem ist auf eine regelmäßige Wasserversorgung zu achten. Als Substrat wird eine humusreiche, jedoch trotzdem durchlässige Erdmischung empfohlen.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 312 f.; G. Charles (2009), S. 42 ff.; D. Hunt (2006), S. 129 (Abb. 268.4); KuaS 9/1970, S. 162 ff.; KuaS 2/1999, Karteikarte 1999/02; KuaS 2/2002, S. 29 ff.; D. Metzing (2012), S. 85 f.; J. Pilbeam (1995), S. 51 f.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 64;

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