Copyright V. + C. Kettinger, 2008 - 2013

Home

 <-- Zurück

Gymnocalycium hossei (Haage 1927)

 

Photographiert nördl. Senor de la Pena, 22.10.12 - Alle Photos Copyright V. + C. Kettinger

Zurück zur Bilderübersicht von Gymnocalycium hossei

Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Gymnocalycium hossei var. crassispinum und var. longispinum, Gymnocalycium mazanense, sowie var. breviflorum, var. ferox, var. polycephalum und var. roseiflorum, Gymnocalycium nidulans, Gymnocalycium weissianum, sowie var. atroroseum, var. cinerascens, sowie unter dem Gattungsnamen Echinocactus;

Heimat:

Argentinien; nordöstl. La Rioja und angrenzendes Catamarca; von der nördl. Sierra Velasco südöstl. bis in die nördl. Sierra de Mazan und östl. bis in die Cuesta de la Sebila, auf steinigen Ebenen und an felsigen Stellen in 500m-1850m Höhe;

Wuchsform:

häufig einzeln, jedoch bisweilen sprossend ("G. mazanense var. polycephalum" und "G. nidulans"); Körper dunkel blaugrün oder matt (grau- bis bräunlich-)grün, flach- oder gedrückt-kugelig bis kugelig (bis verlängert bei "G. nidulans"), mit 8-19 Rippen, diese eher flach, recht breit (bis 3cm bei "G. mazanense") und durch tiefe Querfurchen in Höcker unterteilt, diese mit meist deutlichen, kinnartigen Erhebungen unterhalb der Areolen, bis 10cm hoch und bis 14cm im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen länglich, mit (gräulich-)weißem bis (gräulich-)gelblichem Filz, bis 1cm lang; mit 5-9 Randdornen, diese anfangs gelblich bis braun, später grau mit dunkler Spitze, pfriemlich, leicht abgeflacht, etwas abstehend, oft zum Körper hin (seltener nach oben) gebogen und bis 1,8cm lang; sowie mit 1 Mitteldorn (bisweilen fehlend), dieser wie die Randdornen, jedoch manchmal etwas kräftiger, gerade oder häufig leicht gebogen, aufrecht stehend und bis 3,5cm lang;

Blüte:

weiß(lich) bis zart (bräunlich-)rosa (evtl. bis intensiv pink - siehe unter Bemerkungen) (teils mit dunklerem Mittelstreifen oder / und dunklerem Schlund), glocken- bis kurz trichterförmig, scheitelnah;

Frucht:

blau(-grün) bis bräunlich-grün, kugelig; Samen matt schwarz;

Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Art ist sehr variabel und in ihrem Verbreitungsgebiet ziemlich häufig. Allerdings scheint der Name taxonomisch auf eher wackeligen Füßen zu stehen. Dieser stammt ursprünglich aus einem Katalog der Gärtnerei Haage, in welchem das Schwarz-Weiß-Photo einer Jungpflanze zu sehen ist, welches von einigen wenigen, kaum aussagekräftigen Sätzen begleitet wird. Als Herkunft der Pflanzen wird lediglich "Argentinien" angegeben. (Ob die Abbildung jemals offiziell als Iconotypus bestimmt wurde, ist uns nicht bekannt.) Die erste, ausführlichere Beschreibung gibt zwei Jahre später Berger. Die seiner Beschreibung zu Grunde gelegte Pflanze war ein Exemplar aus der Orginalaufsammlung, die Hosseus an die Gärtnerei Haage geschickt hatte. Dabei fallen vor allem zwei Details auf: So gibt er als Herkunft fälschlich "Cordoba" an. Zudem beschreibt er die intensiv pink gefärbten Petalen der Blüte. Dies ist verwunderlich, denn weder an den von uns besuchten Standorten, noch auf auch nur einem der uns bekannten Photos dieser Art ist eine Pflanze mit intensiv pinkfarbenen Blüten zu sehen (die uns bekannten Blütenfarben variieren von weiß bis zart rosa mit dunklerem Mittelstreifen und dunklerem Schlund). Allerdings besitzt der nur ein paar Kilometer weiter nordöstlich vorkommende Gymnocalycium oenanthemum häufig pinkfarbene bis rote Blüten. Leider bestimmt auch Berger kein Typusexemplar. So lässt sich heute nicht mehr eindeutig klären, ob die von Haage benannten und von Berger beschriebenen Pflanzen tatsächlich zu jener Art gehörten, für die wir heute den Namen Gymnocalycium hossei verwenden. Angesichts dieser Unsicherheit ist es nicht verwunderlich, dass Backeberg später Gymnocalycium mazanense (1932 von ihm zunächst als "Echinocactus mazanensis" beschrieben und drei Jahre später zu Gymnocalycium umkombiniert) als neue Art beschreibt. Im Jahr 1936 folgen dann mit "G. nidulans" und "G. weissianum" zwei weitere Arten, für die er als Herkunft ebenfalls "Mazan" angibt. Alle drei Arten werden heute als Synonyme zu Gymnocalycium hossei gestellt. E. F. Anderson (2005) stellt zudem Gymnocalycium rhodantherum als Synonym zu Gymnocalycium hossei. G. Charles (2009) verweist diesbezüglich jedoch auf eine Arbeit von Meregalli et al. aus dem Jahr 2000, in der die Autoren Unterschiede im Bau der Samen der beiden Arten feststellten. Daher führt  G. Charles (2009), wie auch D. Metzing (2012), Gymnocalycium rhodantherum weiterhin als eigene, wenn auch nahe verwandte Art. Beide gehören (wie auch Gymnocalycium oenanthemum) in die Untergattung Scabrosemineum (bei G. Charles (2009) noch unter Microsemineum). In Kultur ist Gymnocalycium hossei problemlos. Allerdings sollte die Art ein sonniges Plätzchen erhalten, damit sich die Bedornung vollständig ausbildet.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 317; G. Charles (2009), S. 156 ff.; D. Hunt (2006), S. 129 (Abb. 277.3); D. Metzing (2012), S. 60 f.; J. Pilbeam (1995), S. 82 ff.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 68, S. 69 + S. 74;

Home

 

Kakteen

 

 

Gymnocalycium a - b

Gymnocalycium c - f

 

 

Gymnocalycium g - h

Gymnocalycium i - m

Gymnocalycium n - p

Gymnocalycium q - r

Gymnocalycium s - z