Dudleya gnoma (S. McCabe 1997)

 

 

 

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Beschreibung:

 

Synonyme: Dudleya greenei f. nana, Dudleya nana;
Heimat: Westl. USA; südwestl. Kalifornien; südöstl. Santa Rosa Island, dort auf niedrigen, abgerundeten Hügeln mit steinigen, flachgründigen, vulkanischen Substraten in 20m-70m Höhe;
Wuchsform: sich (reich) teilend und so kleine bis größere Polster aus bis zu 57 Trieben bildend, die aus einer Caudex-artig verdickten Basis entspringen; Blätter (durch ihre dichte, wachsartige Bemehlung) weiß(lich), unter der Bemehlung (insb. zur Spitze hin) manchmal weinrot überhaucht, dreieckig(-eiförmig), spitz zulaufend, bis 2,5cm lang und bis 1,3cm breit; Rosetten mit 8-19 Blättern, dicht und bis 5,1cm im Durchmesser;
Infloreszenz: (schräg) aufrecht, der Schaft mit 10-15 kleinen, dreieckigen Blättern, darüber mit meist 2 (selten 1-5) Zweigen (diese selten nochmals verzweigt), die Zweige anfangs schräg aufrecht, jedoch mit zunehmender Dauer der Blüte mehr horizontal bis nach unten gebogen, Schaft, Zweige und Blätter bemehlt und leicht weinrot überhaucht, bis 12,9cm hoch;
Blüte: blass- bis hellgelb, manchmal leicht rötlich überhaucht bis (selten) beinahe orange, becherförmig, (schräg) aufrecht stehend, ca. 0,5cm im Durchmesser; die Blütezeit am heimatlichen Standort reicht von Mai bis Juni;
Frucht: Samen spindelförmig, auf einer Seite abgeflacht, bis 1mm lang;
Bemerkungen:

U. Eggli (Hrsg.) (2003) vermutet, dass die hier vorgestellte Art hybridogenen Ursprungs ist (hierfür spricht die Blütenform und die Tetraploidie der Art) und dass Dudleya greenei eine der Eltern-Arten sein könnte. Von dieser unterscheidet sich Dudleya gnoma durch (u. a.) die kleineren Rosetten mit kürzeren, dreieckig(-eiförmig)en Blättern (statt länglich verkehrt-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig, bis 11cm lang und bis 3,5cm breit) und die meist kleineren Blüten (U. Eggli (Hrsg.) (2003), S. 97). Ähnlich ist zudem Dudleya caespitosa, doch auch von dieser unterscheidet sich die hier vorgestellte Art (u. a.) durch die meist kleineren Rosetten, die abweichende Form der Blätter (bei Dudleya caespitosa mehr länglich), den meist weniger stark verzweigten Blütenstand, die blass- bis hellgelben (statt intensiv gelben) Blüten und ihr Vorkommen (Dudleya caespitosa kommt auf Santa Rosa Island nicht vor). Etwas ähnlich ist darüber hinaus eine weitere Dudleya, die auf Santa Rosa Island vorkommt (S. McCabe vermutet, dass es sich hierbei um eine bemehlte Form der ansonsten nicht oder kaum bemehlten Dudleya candelabrum handelt). Diese ist von Dudleya gnoma jedoch leicht durch (u. a.) die größeren Rosetten mit längeren Blättern (mindestens 5,5cm lang) zu unterscheiden (Madroño Vol. 44/Nr.1 (1997)).

Dudleya gnoma ist nur von drei, nahe beieinander gelegenen Populationen im Südosten von Santa Rosa Island bekannt. Die Anzahl der dort vorkommenden Pflanzen schätzt S. McCabe auf lediglich 3200 Exemplare (Madrono Vol. 44/Nr.1 (1997)). Trotzdem ist sie in Kultur relativ weit verbreitet - jedoch oft fälschlich als Dudleya greenei, da man die Pflanzen lange für eine Form dieser Art hielt. Meist handelt es sich bei Kulturpflanzen um die Kulturform "White Sprite", die Ende der 1970er Jahre (als Dudleya greenei "White Sprite") vermehrt und verbreitet wurde. (Die hier gezeigte Pflanze erhielten wir als Dudleya greenei, jedoch handelt es sich hierbei eindeutig um Dudleya gnoma - und sehr wahrscheinlich um "White Sprite".)

In Kultur ist zu beachten, dass Dudleya gnoma (hier in Mitteleuropa) einen sonnigen Platz und ein gut durchlässiges Substrat benötigt. Zudem legt die Art in den Sommermonaten eine Wachstumspause ein, während der sie nur geringfügige Wassergaben erhalten darf, da sonst ihre Wurzeln Schaden nehmen (was meist zum Verlust der Pflanze führt).

Literatur: U. Eggli (Hrsg.) (2003), S. 97; Madroño Vol. 44/Nr.1 (1997), S. 48 ff.; P. Thomson (1993), S. 196;