Ferocactus histrix (G. E. Lindsay 1955)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Ferocactus coulteri, sowie f. aureovariegatus, f. cristatus und var. rufispinus, Ferocactus electracanthus, Ferocactus hystrix, evtl. Ferocactus melocactiformis (wird von vielen Autoren als Synonym angegeben, obwohl der Name älter ist und damit Priorität hätte; jedoch ist die Beschreibung des Basionyms äußerst dürftig, weshalb unklar ist, ob sich der Name überhaupt auf die hier vorgestellte Art bezieht), sowie unter den Gattungsnamen Bisnaga, Echinocactus und Echinofossulocactus;
Heimat: Mexiko; Aguascalientes, Durango, Guanajuato, Hidalgo, Jalisco, Michoacan, Queretaro, San Luis Potosi und Zacatecas; auf steinigen (bevorzugt Süd-)Hängen in sandig-lehmigen (nie kalkhaltigen) Substraten mit hohem organischem Anteil, sowie auf Basalt in 1200m-2600m Höhe;
Wuchsform: fast immer einzeln; Körper matt (bläulich- bis dunkel-)grün, anfangs (gedrückt-)kugelig, später leicht zylindrisch, der Scheitel leicht eingesenkt, mit (etwas) gelblicher Wolle bedeckt und von Dornen überragt, anfangs mit 13-18 und im Alter mit 20 bis über 40 Rippen, diese (fast) gerade, scharfkantig, teils mit kleinen Erhebungen unterhalb der Areolen und bis 3cm hoch (bei Jungpflanzen vollständig in Warzen aufgelöst), bis 1,1m (vereinzelt bis 1,6m) hoch und bis 80cm im Durchmesser (meist jedoch deutlich kleiner bleibend);
Bedornung: Areolen oval, nach oben hin verlängert, anfangs mit gelblichem Filz bedeckt (im Alter vergrauend und verkahlend), blühfähige Areolen oberhalb der Dornen mit Nektarien, im Alter zunehmend enger stehend bis zusammenfließend, bis 2cm lang; mit 6-9 (selten bis 12) Randdornen, diese gelblich, meist mit rötlicher bis bräunlicher Basis (selten rein gelblich), im Alter bisweilen dunkler bis bräunlich werdend, leicht (zum Körper hin) gebogen, strahlend angeordnet, wenig bis etwas abstehend und bis ca. 3cm lang (bisweilen gibt es im oberen Bereich der Areolen bis zu 3 Dornen, die etwas weiter mittig entspringen und bis 3,5cm (selten bis 8cm) lang sind; diese werden von manchen Autoren als Randdornen und von anderen als Mitteldornen gezählt); sowie mit einem (selten bis 4) Mitteldorn(en), diese(r) wie die Randdornen, jedoch bei manchen Pflanzen leicht abgeflacht oder kantig, geringelt, gerade oder leicht (oft nach unten) gebogen, abstehend, davon der unterste besonders kräftig, teils leicht nach unten gerichtet und bis 9cm lang;
Blüte: (hell)gelb, glockenförmig, die Röhre dicht mit rötlichen, gelb gerandeten Schuppen bedeckt, in einem Kranz um den Scheitel herum erscheinend, bis 4cm lang und bis 4,5cm im Durchmesser; die Blütezeit am heimatlichen Standort beginnt Ende März und reicht bis Mai;
Frucht: von grünlich-rosa über pink bis rötlich, breit eiförmig bis schlank (länglich-)faßförmig, locker mit gelblichen Schuppen besetzt, fleischig, mit farblosem, fast flüssigem, fruchtig-säuerlich schmeckendem Fruchtfleisch, bei Reife weich und oft im oberen Bereich aufreißend, mit 300-2200 (im Schnitt ca. 1200) Samen, bis 3cm lang und bis 1,5cm im Durchmesser; Samen (dunkel-)braun, die Oberfläche mit feinen, tiefen Gruben bedeckt, bis 1mm (selten bis 1,5mm) lang;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art ist eine der am häufigsten kultivierten Ferocactus-Arten. Die Pflanzen kommen (im Vergleich zu anderen Ferocactus-Arten) in eher gemäßigten, feuchteren Gebieten vor. Leider ist die Art, trotz des großen Verbreitungsgebiets, durch Überweidung und die Verwendung genügend großer Pflanzen zur Herstellung einer lokal sehr beliebten Süßigkeit ("Acitron" bzw. "Dulce de Biznaga") stark gefährdet. In Kultur ist Ferocactus histrix problemlos. Dabei vertragen die Pflanzen etwas mehr Feuchtigkeit und ein humoseres Substrat als andere Ferocactus-Arten. Ferocactus histrix wächst bei guter Pflege recht schnell (wenn auch langsamer als Echinocactus grusonii). Mit ersten Blüten kann ab einem Durchmesser von ca. 25cm gerechnet werden.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 294 f.; D. Hunt (2006), S. 121 (Abb. 370.3-4); KuaS 11/1997, Karteikarte 1997/21; J. Pilbeam + D. Bowdery (2005), S. 65 f.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 57; G. Unger (1992), S. 317 ff. (Abb. 221-227);