Gymnocalycium kroenleinii ssp. kroenleinii (R. Kiesling et al. 2000)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Argentinien; La Rioja; in den Bergen der Sierra de Malanzan (in jenen Bergzügen, die auch als Sierra del Porongo, Sierra de Arganaraz und Sierra de Chepes bezeichnet werden), nördl. und evtl. auch südl. von Malanzan, sowie nordöstl. von Noqueve, an felsigen Stellen (rosafarbener Granit) in ca. 1250m-1450m Höhe;
Wuchsform: einzeln; Körper (hell) grau-grün bis bräunlich, flach- bis gedrückt-kugelig, der Scheitel leicht eingesenkt und dornenlos (jedoch von angrenzenden Dornen überragt), mit 8-10 Rippen, diese gerade, bis 6mm breit und durch Querfurchen in bis zu 7mm lange Höcker unterteilt, diese mit deutlichen, kinnartigen Erhebungen unterhalb der Areolen, in eine kurze Rübenwurzel übergehend, bis 6cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen rund, mit weißem Filz bedeckt, bis 4mm im Durchmesser; mit (3-)5-9 Randdornen, diese bräunlich-grau mit brauner Basis, zur Spitze hin meist heller werdend (selten mit dunkler Spitze), pfriemlich, gerade oder meist unregelmäßig gebogen, anliegend bis abstehend und bis 1,7cm (selten bis 2,5cm) lang; ohne oder mit einem Mitteldorn, dieser dann wie die Randdornen, jedoch abstehend und bis 2cm (selten bis 2,5cm) lang;
Blüte: weiß(lich) bis cremefarben mit rötlichem Schlund oder rosa (teils mit dunkleren bis bräunlichen Mittelstreifen) (nach L. Diers (in Gymnocalycium 30/2 (Mai 2017)) kann die Blütenfarbe einer Pflanze von Jahr zu Jahr variieren), (kurz) trichterförmig, scheitelnah, partiell selbstfertil (d. h. die Pflanze bildet nach Bestäubung mit eigenem Pollen keimfähige Samen aus, jedoch in geringerer Zahl als bei Bestäubung mit Pollen einer zweiten Pflanze der gleichen Art), bis 5cm lang und bis 4cm im Durchmesser;
Frucht: rosa-grau bis violett(-grün), (länglich-)kugelig, vertikal aufreißend, mit bis ca. 260 Samen, bis 2cm lang und bis 1,2cm im Durchmesser; Samen matt schwarz, locker mit einer bräunlichen, sich ablösenden Cuticula bedeckt, rund(lich) bis topfförmig, die Oberfläche dicht mit kleinen, warzenartigen Erhebungen besetzt, bis 1,4mm lang und bis 1,2mm im Durchmesser;
Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Typunterart wurde bereits 1987 entdeckt, jedoch erst im Jahr 2000 von R. Kiesling, W. Rausch + O. Ferrari (in KuaS 12/2000) als neue Art beschrieben. Lange Zeit dachte man, dies seien die einzigen Pflanzen der Untergattung Gymnocalycium in dieser Gegend. Allerdings fanden M. Meregalli und A. Funetta im Jahr 2008 in der etwas weiter nordöstlich gelegenen Sierra de Quintana Pflanzen, die Gymnocalycium kroenleinii ähnlich sind, sich jedoch in einigen Merkmalen unterscheiden (u. a. durch die Tendenz zu sprossen, die weißlichen Dornen mit rötlich-brauner Basis und die immer zart rosa gefärbte Blüte). Im Jahr 2014 beschrieb M. Meregalli jene Pflanzen als Gymnocalycium kroenleinii ssp. funettae (in Schütziana Vol. 5.1 (2014)). Somit ist Gymnocalycium kroenleinii weiterhin die einzige Art der Untergattung Gymnocalycium aus der Sierra de Malanzan und den ihr angrenzenden Bergzügen - wenn auch unterteilt in zwei Unterarten. Wer die nächsten Verwandten dieser Art sind, ist unsicher. Als Kandidaten werden in der Literatur die weiter östlich vorkommenden Gymnocalycium andreae und Gymnocalycium bruchii genannt.

In Kultur ist die hier vorgestellte Art unschwierig. Jedoch empfiehlt sich die Verwendung eines mineralischen Substrats, da die Art keine Staunässe verträgt. Die Bilder zeigen eine Pflanze aus unserer Sammlung, welche die Feldnummer WR 805 trägt (ein Nachkomme einer Pflanze vom Typstandort in der Sierra de Malanzan (Sierra de Arganaraz), La Rioja).

Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 318; G. Charles (2009), S. 102 f. (Fig.201 + Fig.202 zeigen Gymnocalycium kroenleinii ssp. funettae); Gymnocalycium 29/4 (Nov. 2016), S. A f. (Abb. 4 zeigt Gymnocalycium kroenleinii ssp. funettae); Gymnocalycium 30/2 (Mai 2017), S. 1229 ff.; D. Hunt (2006), S. 130 (Abb. 273.1); KuaS 12/2000, S. 315 ff.; KuaS 6/2011, Karteikarte 2011/12; D. Metzing (2012), S. 122; Schütziana Vol. 5.1 (2014), S. 2 ff.;