Espostoa guentheri (U. Eggli 2005)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Cephalocereus guentheri, Vatricania guentheri;
Heimat: Bolivien; Chuquisaca, Cochabamba und Santa Cruz; im Tiefland in 800m-1400m Höhe;
Wuchsform: strauchig, basal verzweigend (in Kultur auch darüber), bis 2m (selten bis ca. 4m) hoch; Triebe hellgrün, aufrecht, zum Scheitel hin spitz zulaufend, mit ca. 19-27 Rippen, diese niedrig, abgerundet, schwach gehöckert und mit undeutlichen Querfurchen oberhalb der Areolen, bis 10cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen mit kurzer, gelblich-weißer Wolle; Rand- und Mitteldornen nur schwer unterscheidbar; mit ca. 15-26 Dornen (an Jungpflanzen etwa 15, mit zunehmendem Alter mehr), diese (hell- bis dunkel) gelb, manchmal 1-2 davon zentraler, etwas kräftiger und bis 2,2cm lang, die anderen nadelförmig bis haarartig und bis ca. 1,5cm lang;
Blüte: gelblich-weiß, röhren- bis glockenförmig, die Röhre dicht mit schmalen Schuppen und (mehr oder weniger dicht) mit feiner, (mehr oder weniger) rosafarbener Wolle bedeckt, nächtlich (nur eine Nacht öffnend, in Kultur bis in den folgenden Vormittag hinein geöffnet), aus einem einseitigen (wobei alte Triebe bisweilen eine Art gelblich-weiße "Fellhaube" bilden, aus der das Cephalium entspringt), breiten, dicht wolligen, mit zahlreichen (bis 100 pro Areole), bis 6cm langen Dornen durchsetzten, bis 50cm langen, meist rötlich-braunen (seltener weißlichen bis grauen) Cephalium erscheinend, bis 8cm lang und bis ca. 3cm im Durchmesser;
Frucht: grünlich, rund(lich), mit schmalen Schuppen und  (mehr oder weniger dicht) mit feiner, (mehr oder weniger) rosafarbener Wolle bedeckt, bei Reife im oberen Teil unregelmäßig aufplatzend, bis ca. 2cm lang und im Durchmesser; Samen glänzend schwarz-braun, mit deutlich erhabener Rückenlinie, bis 1,4mm lang;
Bemerkungen: Lange als einzige Art der eigenständigen Gattung "Vatricania" behandelt, wird die Art seit kurzem (oder längerem, wenn es nach F. Ritter (1980) und D. Hunt (2006) geht, die als Autor dieser Kombination Buxbaum und das Jahr 1959 angeben) zur Gattung Espostoa gestellt. Jedoch argumentiert F. Ritter (1980) vehement gegen die Eingliederung bei Espostoa (seiner Meinung nach gehört "V. guentheri" in eine vollkommen andere Verwandtschaftsgruppe), und auch D. Hunt (2006) äußert Zweifel daran, dass Espostoa guentheri wirklich nahe mit den restlichen Espostoa-Arten verwandt ist. Tatsächlich bestätigt die molekulargenetische Studie von B. O. Schlumpberger + S. S. Renner (2012) die von F. Ritter (1980) postulierte Verwandtschaft mit den Gattungen (u. a.) Yungasocereus und Cleistocactus, weshalb die hier vorgestellte Art in Zukunft wohl wieder als "Vatricania" angesprochen werden dürfte.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 280; E. Haustein (1998), S. 138 f.; H. Hecht (1991), S. 372 f.; D. Hunt (2006), S. 116 (Abb. 188.5 + 189.1); F. Ritter (1980), Band 2, S. 666 ff.; B. O. Schlumpberger + S. S. Renner (2012), S. 1335 ff.;