Aloe erinacea (D. S. Hardy 1971)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe melanacantha ssp. / var. erinacea;
Heimat: Namibia; Lüderitz Distrikt; zwischen Sendelingsdrif und Witputz auf felsigen Hügeln (gerne auf Ost-Hängen) in ca. 500m Höhe;
Wuchsform: einzeln oder oft kompakte, kleine bis recht große Gruppen aus bis zu 60 Rosetten bildend, einen niederliegenden, bis zu 60cm langen Stamm ausbildend; Blätter hell bis bläulich grau-grün, aufsteigend bis ausgebreitet, leicht nach oben gebogen, schlank dreieckig, leicht rauh, die Oberseite bisweilen nahe der Blattspitze mit einigen wenigen, zunächst grünlich-weißen, später dann dunkelbraun bis schwarz werdenden Stacheln, die Unterseite gekielt, dieser mit ebensolchen Stacheln (insb. zur Blattspitze hin), die Ränder mit ebenfalls zunächst grünlich-weißen, später dann dunkelbraun bis schwarz werdenden, bis zu 1cm großen Randzähnen besetzt, bis 16cm lang und bis 4cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 30cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach, aufsteigend bis aufrecht, bis 1m hoch; Traube konisch-zylindrisch, dicht, bis 26cm lang;
Blüte: gelb bis rötlich mit grüner Spitze, zylindrisch, bauchig, bis ca. 2,8cm lang; die roten Knospen (mit grünlichen Spitzen) stehen zunächst aufrecht, kurz vor dem Erblühen sinken sie herab und färben sich um; die Blütezeit am Standort liegt im Juli und August;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, sehr attraktive (und daher auch sehr beliebte und gesuchte) Art ist nahe mit Aloe melanacantha verwandt und wird daher von einigen Autoren als Unterart oder Varietät zu dieser gestellt (zur Unterscheidung der beiden Arten: siehe dort). Vermutlich ist sie ein Bindeglied zwischen dieser und der weiter nördlich vorkommenden Aloe pachygaster, da sie Merkmale beider Arten miteinander vereint. Leider fressen junge Klippschliefer häufig die Blütenknospen, weshalb nur selten Samen ausgebildet werden, die dann (in diesem extrem trockenen Gebiet) noch seltener die richtigen Bedingungen zum Keimen vorfinden. Zudem fressen Oryx-Antilopen die Blätter und Stachelschweine graben in besonders ausgeprägten Trockenperioden manchmal ganze Pflanzen aus, um damit ihren Durst zu löschen. Die Art ist daher leider sehr selten und nur von einigen wenigen Standorten bekannt.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 224; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 158 f.; KuaS 5/1991, S. 110 f.; KuaS 5/2009, S. 133 ff.; C. Mannheimer et al. (2008), S. 18 f.; S. Rothmann (2004), S. 60 f.;