Aloe pillansii (L. Guthrie 1928)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe dichotoma ssp. pillansii, sowie unter dem Gattungsnamen Aloidendron;
Heimat: Südl. Namibia und nordwestl. Südafrika (Northern Cape); vom Richtersveld (etwa ab Eksteensfontein) nördlich bis in die Umgebung von Rosh Pinah, auf heißen, trockenen, oft felsigen Ebenen und Hängen in 250m-1000m Höhe;
Wuchsform: einzeln, stammbildend, aufrecht, ab ca. 2m Höhe dichotom verzweigend, die Zweige ebenfalls aufrecht, wodurch sehr charakteristische "Bäume" entstehen, die eine Höhe von bis zu 13m erreichen können, an der Basis verdickt und bis 2m im Durchmesser, darüber verjüngend bis zu einem Durchmesser von ca. 20cm; Blätter grau-grün bis bräunlich-grün, ausgebreitet, leicht nach unten gebogen, lanzettlich verschmälert, leicht rinnig, bei Jungpflanzen in 5 Reihen jeweils übereinander stehend, mit einem schmalen, weißlichen bis gelblichen Rand, aus dem alle 5mm-8mm ca. 2mm große, weißliche bis gelbliche Zähne entspringen, bis 60cm lang und (an der Basis) bis 12cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 1m im Durchmesser;
Infloreszenz: mit zahlreichen Zweigen, diese oft erneut verzweigend, waagrecht bis leicht hängend, zwischen den untersten Blättern der Rosette erscheinend, bis ca. 50cm lang; mit bis zu 50 Blütentrauben, diese zylindrisch, waagrecht bis schräg aufrecht stehend, eher locker, mit je ca. 30 Blüten, bis 15cm lang;
Blüte: gelb, leicht bauchig, bis 3,5cm lang; die Blütezeit am Standort in Namibia liegt im September und Oktober, in Südafrika im Oktober;
Bemerkungen: Diese phantastische Art ist nahe mit der weit bekannteren Aloe dichotoma verwandt, unterscheidet sich von dieser jedoch (u. a.) durch die weniger zahlreichen, dafür immer aufrechten Zweige, die deutlich größeren Rosetten mit ihren längeren und breiteren Blättern, sowie durch den reich verzweigten Blütenstand, der horizontal bis leicht hängend zwischen den untersten Blättern erscheint (statt aufrecht und nahe des Zentrums der Rosette). Nahe verwandt ist zudem Aloe ramosissima, die sich jedoch (u. a.) durch den niedrigeren und buschigen (nie baumförmigen) Wuchs, die kürzeren und schlankeren Blätter und den weniger stark verzweigten und immer aufrecht stehenden Blütenstand unterscheidet. DNA-Analysen haben ergeben, dass alle baumförmigen Aloen (inkl. Aloe ramosissima, jedoch mit Ausnahme von Aloe (Kumara) plicatilis) einen eigenen Zweig innerhalb der Aloen bilden, weshalb die Arten dieser Gruppe im Jahr 2013 in die neu geschaffene Gattung Aloidendron überführt wurden. Aloe (Aloidendron) pillansii gilt als sehr selten. Nach S. Rothmann (2004) gibt es in Namibia lediglich 7 Standorte. Zudem ist das Verbreitungsgebiet der Art sehr klein. Darüber hinaus führen Trockenheit, Überweidung und die Sammeltätigkeit von "Liebhabern" dazu, dass kaum Jungpflanzen heranwachsen, weshalb dieses seltene Kleinod am heimatlichen Standort vom Aussterben bedroht ist.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 693; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 169 f.; S. Rothmann (2004), S. 82 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 34 f.;