Aloe vaombe var. vaombe (Decorse + Poisson 1912)

 
 
 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Madagaskar; im Süden und Südwesten der Insel weit verbreitet, dort Teil der trockenen Dornbusch-Vegetation in 50m-500m Höhe, zudem 2 isolierte Populationen im Hochland bei Ambatofinandrahana in ca. 1200m Höhe;
Wuchsform: einzeln, einen aufrechten, bis 3m hohen und bis zu 20cm dicken Stamm ausbildend; mit ca. 30-40 Blättern, diese trüb grün, ausgebreitet, nach unten gebogen, länglich-lanzettlich, rinnig, die Ränder alle 1,5cm-2cm mit bis zu 6mm großen, schwach stechenden, weißlichen Randzähnen besetzt, bis 1m lang und bis 20cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 1,50m im Durchmesser;
Infloreszenz: mit ca. 12 bogig aufsteigenden Zweigen, die unteren oft erneut verzweigend, häufig mehrere Blütenstände zugleich erscheinend, bis ca. 90cm hoch; Trauben zylindrisch, nach oben hin leicht spitz zulaufend, recht dicht, bis 15cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: meist leuchtend rot, seltener gelb mit grünen Mittelstreifen nahe der Spitze, zylindrisch, oberhalb der Basis leicht eingeschnürt, ca. 2,8cm lang; die Knospen stehen zunächst schräg aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am heimatlichen Standort liegt im Juni und Juli;
Bemerkungen: In der Literatur kursiert (neben der hier vorgestellten Typvarietät) mit Aloe vaombe var. poissonii ein weiterer Name. Jene Pflanzen sollen sich durch einen höheren Wuchs (der Stamm bis 5m hoch, jedoch schlanker), eine dichtere Rosette mit stärker zurückgebogenen Blättern und den etwas ausladenderen Blütenstand unterscheiden. Diese Unterscheidungsmerkmale sind (unserer Meinung nach) jedoch eher unbedeutend, weshalb jene Varietät wohl besser als ein Synonym von Aloe vaombe angesehen werden sollte. Leider behandeln J.-B. und J.-P. Castillon (2010) diese Varietät nicht und treffen dazu auch keinerlei Aussage. Die nächste Verwandte von Aloe vaombe ist vermutlich Aloe vaotsanda, die sich jedoch (u. a.) durch die schlankeren, noch stärker nach unten gebogenen Blätter, den niedrigeren, jedoch stärker verzweigten Blütenstand mit waagrecht bis schräg aufrecht stehenden, teils nach unten gebogenen Blütentrauben und die kleineren Blüten unterscheidet. Bisweilen hybridisiert Aloe vaombe (var. vaombe) mit Aloe antandroi. Leider ist die hier vorgestellte Art in ihrer Heimat, trotz des recht großen Verbreitungsgebiets, durch Buschfeuer und die zunehmende Landnutzung bedroht.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 663; J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 196 ff.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 188;