Aloe esculenta (L. C. Leach 1971)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Evtl. Aloe angolensis (siehe dazu die Bemerkungen bei Aloe littoralis);
Heimat: Südl. Angola (Cunene, Huila), nördl. Botswana, nördl. Namibia (Ovamboland und westl. Kavango), westl. Sambia, evtl. bis ins nordwestl. Simbabwe; in trocken-heißen Gegenden auf sandigen Ebenen und in lockerem Buschland in ca. 1000m Höhe;
Wuchsform: durch Sprossen und Teilung der Rosetten dichte Gruppen bildend, stammlos oder manchmal einen kurzen, kräftigen, meist niederliegenden, bis zu 40cm langen Stamm ausbildend; mit ca. 20 Blättern, diese graugrün bis bräunlich mit zahlreichen weißlichen, länglichen, teils in Querbändern angeordneten Flecken auf der Ober- und besonders auf der Unterseite, aufsteigend bis ausgebreitet, nach oben gebogen (teils zur Spitze hin zusätzlich nach unten), dreieckig-lanzettlich, die Unterseite mit einem Band dunkelbrauner Stacheln mit weißer Basis in der oberen Hälfte des Blattes, die Ränder alle 1cm-2cm mit bis zu 5mm großen, glänzend (dunkel-)braunen Randzähnen besetzt, bis 60cm lang und bis ca. 10cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 1m im Durchmesser;
Infloreszenz: mit 3-5 Zweigen, die unteren manchmal erneut verzweigend, aufrecht, bis 1,5m (selten bis 2,2m) hoch; Trauben zylindrisch, nach oben hin spitz zulaufend, mäßig dicht, bis 50cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: (hell) rosa bis rötlich mit (hell) gelblicher Spitze (ältere Blüten zunehmend gelblich), leicht bauchig bis keulig, bis 3cm lang; die Knospen stehen zunächst (mehr oder weniger) aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab; die Blütezeit an den Standorten in Angola und Namibia liegt im Juli und August;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art ist vermutlich identisch mit Aloe baumii. Zudem dürfte sie nahe mit Aloe littoralis verwandt sein. Vor allem als Jungpflanzen sind die beiden Arten kaum voneinander zu unterscheiden. Im Alter verliert Aloe littoralis jedoch meist die Flecken auf ihren Blättern und bildet einen bis zu 4m hohen, aufrechten Stamm. Zudem ist ihr Blütenstand stärker verzweigt, die Blütentrauben sind kürzer und die Blüten etwas länger. S. Carter et. al. (2011) bringen darüber hinaus die wenig bekannte Aloe metallica als mögliche Verwandtschaft ins Spiel. Außerdem ist die Einordnung von Aloe angolensis umstritten (siehe dazu die Bemerkungen bei Aloe littoralis). Sollten zukünftige Untersuchungen ergeben, dass "Aloe angolensis" dieselben Pflanzen bezeichnet, so hätte dieser Name Priorität. Die Blätter von Aloe esculenta werden von Einheimischen in das Trinkwasser ihrer Rinder gelegt, um so von Zecken verursachten Entzündungen vorzubeugen. Die Bilder zeigen eine mit "Aloe esculenta" bezeichnete Pflanze im HBG, die durch ihre dichteren, breiteren und nach oben hin nicht zugespitzten Blütentrauben auffällt.
Literatur: S. Carter et. al. (2011), S. 450; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 136; R. R. Klopper et al. (2009), S. 19 ff. (insb. S. 26); S. Rothmann (2004), S. 62 f.;